Wer kennt sie nicht – Château Palmer oder Château Margaux. Zwei Weingüter an denen man in Bordeaux einfach nicht vorbeikommt. Beide liegen in einer kommunalen Appellation, die nicht nur große, charakterstarke Weine hervorbringt, sondern auch viele Winzer mit weniger großem Namen aber sehr ausgewogenen, preisgünstigen Weinen beheimatet. Die AC Margaux ist die südlichste und komplexeste Appellation des Médoc und liegt relativ isoliert von den übrigen Appellationen wie etwa St. Julien, Pauillac, St. Estèphe. Margaux ist eine reine Rotwein AC mit Weinen von besonderem Potential, meist hergestellt in einer Assemblage aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot sowie Cabernet Franc. Die Weine sind fest und konzentriert, meist satt rubinrot. Lange Zeit haben sie sich durch verführerische Noten und seidigen Ausdruck von den übrigen Weinen des Médoc abgehoben. Heute haben sich die Charakteristika mehr oder weniger aneinander angeglichen, was den Wiedererkennungswert bei Blindverkostungen deutlich schwieriger gestaltet. Denn Körper und Extrakt weisen nahezu alle Weine des Médoc und Haut-Médoc auf.
1400 Hektar – meist Kiesboden
Das Weinbaugebiet Margaux bildet sich aus mehreren zusammenhängenden Anbauparzellen bester Lagen, in denen auch häufig weniger gute Rebflächen liegen, die wiederum für AC Haut-Médoc qualifiziert sind. Die AC Margaux besteht nicht nur aus dem Ort Margaux sondern umfasst auch die Nachbarorte Cantenac, Soussans, Labarde und Arsac. Insgesamt sind rund 1.400 Hektar für die AC Margaux qualifiziert. Die Eigenheit der Region liegt in den großen Unterschieden in Topographie und Bodenart. So finden sich in ihr sowohl Kalkstein und Sand als auch Ton und Kreide. Die meisten der Weine gedeihen jedoch auf Kiesböden. Viele der Weingüter sind so stark parzelliert und ineinander verschachtelt, dass sie häufig aus sehr unterschiedlichen und weit voneinander entfernten Grundstücken bestehen. Bestes Beispiel ist Château Margaux, dessen Weinberge sowohl in Cantenac als auch Soussans liegen.
Die AC Margaux weist im Rahmen der Klassifizierung des Médoc von 1855 die meisten Weingüter auf, nämlich genau 20 an der Zahl.
Weißweine aus der AC Margaux = Bordeaux Blanc
Übrigens – wusstet ihr, dass in Margaux einer der berühmtesten Weißweine des Médoc entsteht? Pavillon Blanc von Château Margaux darf sich zwar nur AC Bordeaux Blanc nennen, hat sich aber in den letzten Jahren zu einem durchaus spannenden Wein entwickelt. Er wird aus reinem Sauvignon Blanc fassgegärt und wächst in einer Château-eigenen, 12 Hektar umfassenden, großen Lage.
Ein charakteristischer Margaux aus der aktuellen Selektion 100 Bordeaux für jeden Anlass ist Château Tayac „Cuvée Nicolas“ 2010 aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot. Saftig, mineralisch mit Aromen aus Holunder und Cassis. Oder Château Bellevue de Tayac 2010 in gleicher Rebsorten-Zusammensetzung und ähnlich strukturiert und aromatisch wie Cuvée Nicolas.
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